De arte saltandi - CD

CHF 23
De arte saltandi. Eine CD zum Mithören und Mittanzen

Diese CD führt uns an die italienischen Fürstenhöfe des 15. Jahrhunderts, zu den prunkvollen Festen, die bei Hochzeiten und vielen anderen Anlässen gefeiert wurden. Der Tanz spielte dabei eine wichtige Rolle. Die höfische Gesellschaft war dafür ausgebildet und tanzte zu den Klängen verschiedener Instrumentalensembles. 

In diesem Umfeld wirkte Domenico da Piancenza in der Mitte des Jahrhunderts als Tanzlehrer und Choreograph, und da er ein gelehrter Mann war, liess er seine Choreographien und die dazugehörige Musik niederschreiben. De arte saltandi & choreas ducendi ist die um 1450 entstandenen Handschrift betitelt. Sie enthält die älteste Beschreibung der italienischen Tanzkunst der Renaissance. 

Diese Beschreibung in Musik und Tanz umzusetzen, war das Ziel des Domenico Projekts der Schola Cantorum Basiliensis. Das Projekt  wurde von der Dozentin für historischen Tanz, Véronique Daniels, geleitet, die sich seit Jahren mit Aufführungen, Kursen und Publikationen für die italienische Tanzkunst der Renaissance einsetzt. 

Die Musik, die auf der CD erklingt, ist nirgends in dieser Art aufgeschrieben. Der Traktat  Domenicos enthält nur einstimmige Melodien und bei einigen Choreographien fehlt die Musik auch ganz. Es war also Improvisationskunst gefragt, im Stil der Epoche und in enger Verbindung mit den Choreographien Domenicos, die die Musikerinnen und Musiker lesen und tanzen lernten. Aus dem Studium von mehrstimmig und verziert überlieferter Musik aus derselben Zeit lernten sie mehrstimmiges Improvisieren und das Verzieren der Melodien und konnten die Musik, die bei einzelnen Choreographien fehlte, selber komponieren. 

Aus zeitgenössischen Bildern und anderen Quellen wissen wir, dass es zwei Arten von Tanzkapellen gab: eine laute, die Alta Capella mit Schalmei, Pommer und Posaune oder Zugtrompete und eine leise, die Bassa Capella, mit Flöte, Fidel, Laute, Harfe und anderen Saiteninstrumenten; Einhandflöte und Trommel konnten von einem Musiker gewissermassen als Einmannorchester gespielt werden. Alle drei Besetzungen sind auf unserer CD vertreten. 

So bringt diese CD lebendige Musikpraxis mit historischer Kenntnis zum Einklang und lädt zu einer faszinierenden Begegnung mit der höfischen Kunst im Italien der Renaissance ein.

CDDe arte saltandi. Die Tänze des Domenico da Piacenza (ca. 1450)
Basel Domenico Project
Terem Music / Schola Cantorum Basiliensis EM-CD-001.

Eine Produktion der Schola Cantorum Basiliensis – Hochschule für Alte Musik
Aufgenommen 2007 in der Musik-Akademie Basel.

Ausführende / Performers


BASSA CAPELLA

Marc Lewon                                Laute, Quinterne / lute, gittern

Norihisa Sugawara                  Laute / lute

Uri Smilansky                             Fidel, Blockflöte / fiddle, recorder

Elizabeth Rumsey                    Fidel / fiddle

Baptiste Romain                       Fidel / fiddle

Yukiko Yaita                                Blockflöte, Doppelflöte / recorder, double flute

Kirsty Whatley                          Harfe / harp

Margit Übelpacker                  Dulcemelos / dulce melos

Carles Mas                                   Einhandflöte und Trommel, Saitentambouren / pipe and tabor, tambourin de Béarn


ALTA

Dani Pelagatti                             Schalmei / shawm

Katharina Andres                     Pommer / bombard

Johanne Maitre                         Pommer / bombard

Sergei Yemelyanenkov          Zugtrompete, Posaune / slide trumpet, trombone


Annie Dufresne                         Gesang / voice

Eve Kopli                                        Gesang / voice

Agnieszka Tutton                      Gesang / voice


Supervision der Kompositionen 

Markus Jans, Crawford Young


Choreographische und musikalische Rekonstruktion, Gesamtleitung

Véronique Daniels